28. August 2018
Ich versuche es mal anders zu formulieren, weil die richtige Geschichte würde mich sofort entlarven:
Ich bin klein und bekomme von der Oma einen blauen Pullover. Ich freue mich. Da kommt meine Mutter und ich sage ihr: Schau mal, meine neuer blauer Pullover – ist der nicht toll? Mein Mutter sagt: Kleines, ja schön, der Pullover ist aber nicht blau, sondern gelb. Nein Mama, der Pullover ist blau. Doch mein Schatz, er ist gelb. Hin und her und her und hin, letztendlich glaube ich als kleines Kind natürlich meiner Mama. Denn die hat immer recht. Etwas komisch ist mir sicherlich schon, aber wenn die Mama das sagt, dann ist das so.
Die Geschichte ist nicht so passiert, aber so ähnlich. Sie, die Mama, hat es nicht böse gemeint, sie wollte nur das Beste für ihr Kind. Es war das erste und da weiß man nicht, wie man sich verhalten muss, damit es auch behütet und gut aufwächst.
Das kleine Kind – (ich) lernte, dass es besser ist nicht zu widersprechen, alles so zu akzeptieren, leise und lieb zu sein, damit es friedlich und harmonisch im Leben abläuft. Sich immer hintenanstellen und niemals vorlaut sein. Am besten allen von den Augen ablesen, was ihnen gut tut, damit das Leben leichter wird. Welches Leben? Meins bestimmt nicht. Ich war ein fröhliches Kind, welches viel gelacht hat…..ich kann mich erinnern, ich war ein trauriger Teenager, welcher viel geweint hat. Interessanterweise lache ich auf Fotos immer – bis heute. Dabei fühle ich mich so unfotogen, wie nur irgendwas.
In meiner zehnerzeit – so von 10 – 14 fühlte ich mich wie ein Krüppel persönlich: Einlagen, Absätze, Korsett, Brille – nur eine Zahnspange, die ich so toll fand, die brauchte ich nicht. Ich fand es so toll, dass man so nuschelte mit diesem Teil im Mund. Ich nahm dann eine Büroklammer….. na egal. Man musste mich in die richtige Form bringen – welche das auch immer war. Ja pubertierende Kinder muss man rechtzeitig stoppen. Das hatte zur Folge, dass ich mich mit meiner Mutter nicht mehr verstand. Es gab nur Ärger.
Eigentlich bin ich ein Freigeist, das konnte ich nie entdecken, weil ich so eingeengt wurde.
Die Folge war natürlich, dass ich jung heiraten musste, weil ich mich habe schwängern lassen. Na ja, so jung auch nu wieder nicht. 19. Eigentlich optimal, du kannst dich so gut in die Kinder rein denken und bist körperlich noch fit. In dieser Zeit hat meine Mutter mich sehr viel unterstützt. (Ich muss ja auch mal etwas nettes sagen. ) Sie ist kein schlechter Mensch. Sie hat nur einen Dickkopf und ist sehr stur. Und möchte alles richtig machen. In meiner ersten Ehe habe ich mir immer sagen lassen, wie wenig wert ich doch bin. Ich habe das natürlich geglaubt. Erst später habe ich gemerkt, das hat mein Exmann nur gemacht, weil ich mich irgendwann zu weit von ihm entfernt habe…weil mein Freigeist wieder raus wollte. Ich suche mir leider immer Männer, die sehr, sehr, sehr, sehr viel Aufmerksamkeit braucht. Das kann ich alleine gar nicht schaffen. Dazu benötigen sie andere Frauen – viele Frauen. Viele verschiedene Frauen. Ganz viele verschiedene Frauen.
Ich hatte immer das Gefühl, ich bin weniger wert als andere. Bin nicht so gut, so klug, so schön, so schnell, so blablabla.
Ich bin einfach toll. Hätte ich sonst so tolle Kinder. Jedes ist anders, jedes ist toll. Alle erfolgreich – ja das ist wichtig für das heutige Leben. Aufmerksam und interessiert. Jedes hat seine besondere Begabung…meine habe ich bis heute nicht gefunden.