28. August 2018
Mir wird so langsam bewusst, was ich hab alles mit mir machen lassen.
Jeder Freundin hätte ich geraten: trenn dich – sofort.
Wie sage mir jemand kürzlich: das war seelische Vergewaltigung. Und die Person hatte das letzte mal vor 10 Jahren intensiveren Kontakt zu uns.
Warum habe ich mir das jahrelang angetan?
Zur Zeit (ja wir wohnen noch zusammen – ein paar Tage noch) ist er überaus nett. Versucht die Kinder auf seine Seite zu ziehen. Macht Sachen mit ihnen, die er vorher selten mit ihnen gemacht hat. Bezieht sie überaus intensiv in seine Dinge mit ein. Ich weiß nicht, hat er Angst sie kommen nicht so oft zu ihm – oder will er mich einfach nur ärgern. Für die Kinder wünsche ich mir, dass er es ernst meint.
Ich finde immer neue Dinge, die er mir während unserer 19jährigen Beziehung heimlich angetan hat. Mir wird ganz flau im Magen. Ich könnte so kotzen. Ich finde es so gemein. Nach außen hin den netten treusorgenden Ehemann und Familienvater abgeben, und in seinem Parallelleben, die Gesundheit von uns allen gefährden. Wer weiß, vielleicht hat er ja doch heimlich ein Konto, von dem er das Nebenbei finanziert hat. Ich weiß nichts mehr.
Im Grund genommen kenne ich ihn gar nicht, weiß nichts über ihn.
Warum habe ich mich so täuschen lassen? Was war mein Vorteil davon?
Mir ging es immer schlechter – körperlich wie seelisch. Ich bin ein Wrack und ein Schatten meiner Selbst. Er hat nach außen immer gesagt, „die arme Mama, wir müssen lieb zu ihr sein“ und auf der anderen Seite hat er immer weitergemacht, niemals aufgehört. Ich habe ihn immer darauf angesprochen. Immer gesagt, da ist etwas zwischen uns, ich weiß nicht, was es ist. Sag es mir bitte. Er hat immer so getan, als wenn er nichts wüsste.
Ich saß beim Psychologen, habe versucht das zu einzusortieren, und er machte einfach immer weiter. Ich kam nicht von der Stelle. Nun weiß ich warum.
Das Schlimmste war nicht das Fremdgehen (das war auch schlimm) viel schlimmer war, dass er mir meine Wahrnehmung verdreht hat. Mir immer eingeredet hat, dass ich nicht richtig liege. Ich habe es geglaubt. Mein Unbewusstes anscheinend nicht. Mich ärgert, dass mir so wichtige Jahre genommen wurden, die ich nicht für meine Kinder da sein konnte, so wie sie es verdient hätten. Ich war so krank, dass ich nur funktionieren konnte, nur für das Nötigste hatte ich noch Kraft.
Ich habe auf so viele Dinge verzichtet, weil ich dachte, so wird alles wieder gut. Ich habe zu dem Zeitpunkt gerne verzichtet, hätte ich nur annähernd geahnt, was da bei ihm abging, ….ja was hätte ich dann getan? Es ist müssig darüber nachzudenken. Ich muss sehen, dass ich jetzt für die Kinder da bin. Ihnen eine starke Mutter geben kann. Ihnen vorleben kann, dass ich mir nicht immer alles gefallen lasse.
Momentan ist es ein Auf und Ab. Den einen Tag habe ich super Laune und bin motiviert, dann am nächsten Tag geht es mir wieder schlecht und ich frage mich, wie ich alles schaffen soll.
Ich warte auf den Tag, an dem er auszieht, damit ich wieder frei atmen kann.